Kürbissuppe mit Schwarzer Salsa

Diese Suppe hat sich geweigert, ein schönes Foto abzugeben – dabei war sie doch so lecker! Besonders die „Schwarze Salsa“ hat es mir angetan, die werde ich noch öfter machen.

Das Rezept stammt aus Mark Bittman’s „VB6 Cookbook“ und heißt dort „Orange soup with black salsa“. Ich habe sein Rezept etwas abgewandelt.
Die Menge reicht für zwei bis drei Personen als Hauptspeise oder für 4-5 als Vorspeise.

Salsa

200g Schwarze Bohnen (gekocht)
1 mittelgroßer säuerlicher Apfel
1 kleine rote Zwiebel
1 EL gehackter, frischer Koriander
1 EL Apfelessig
Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel nach Geschmack

Die Zwiebel fein hacken, den Apfel in kleine Stücke schneiden. Beides mit den gekochten Bohnen (wenn sie aus der Dose sind: vorher abspülen!) vermischen. Mit Essig, Koriander, Salz, Pfeffer und Kreuzkümmel abschmecken.

Suppe

350g Kürbis* (Butternut oder Hokkaido eignen sich gut)
350g Süßkartoffel*
1 Zwiebel
1 große Knoblauchzehe
3 EL Olivenöl 
1/2 TL Chiliflocken
1 TL Kreuzkümmel
1,25l Gemüsebrühe oder Wasser

Kürbis und Süßkartoffeln schälen und in Stücke schneiden, Zwiebel und Knoblauch grob hacken.
Zwiebel und Knoblauch in dem Olivenöl in einem Topf bei mittlerer Hitze anschwitzen (etwa 5min). Dann das Gemüse, Chili, Kreuzkümmel und ca. 1/2 TL Salz dazu geben, umrühren und eine gute Minute anschwitzen bis es nach den Gewürzen duftet.
Mit der Gemüsebrühe ablöschen, aufkochen und dann bei niedriger Hitze köcheln bis das Gemüse gar ist – das dauert ca. 20-25min.
Mit dem Zauberstab pürieren und nach Belieben mit etwas Wasser verdünnen.

In Schalen mit einigen Löffeln Salsa garnieren und servieren!

*die Mengenverhältnisse von Kürbis und Süßkartoffel sind hier variabel. Man kann auch NUR Kürbis oder NUR Süßkartoffel nehmen.

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Soba mit Tofu, Gemüse und Kokosjoghurt

Im Moment probiere ich wieder viele neue vegane Rezepte aus, aber oft schmeiße ich auch einfach Zutaten zusammen, die ich gerne mag und die grade da sind. Dank eines Besuchs im Alnatura-Supermarkt sind momentan viele tolle Sachen im Kühlschrank. Unter Anderem habe ich dort Soba (japanische Buchweizennudeln) mit Süßkartoffeln gefunden, und den Curry-Mango-Tofu von Taifun, den ich sehr gerne mag.

Die Kombination von herzhaften Soba, mild-würzigem Tofu, knackigem Gemüse und der zarten Süße des Kokosjoghurt (von Harvest Moon) ist sehr lecker und ergibt ein prima Mittagessen. Wen’s interessiert: meine Portion hatte 507kcal.

80g Buchweizen-Süßkartoffel-Soba (von Terrasana) 
60g Curry-Mango-Tofu 
2 Frühlingszwiebeln
2 Blätter Wirsing
ein 3cm-Stück Salatgurke 
2 EL Kokosjoghurt 
Sojasauce, Rapsöl, Chiliflocken
1 EL frischer Koriander 

Die Nudeln in reichlich Salzwasser 5-6min gar kochen und danach kurz abschrecken. Währenddessen den Tofu in Würfel schneiden, die Frühlingszwiebeln schräg in Stücke schneiden und den Wirsing in feine Streifen schneiden – dazu am Besten die Blätter einrollen und dann fein schneiden.
Einen Esslöffel Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und das Gemüse und den Tofu darin anbraten (Wirsing als letztes zugeben).
Die Gurke in dünne Scheiben oder Streifen schneiden, Koriander hacken.

Die Nudeln in einen tiefen Teller geben, Gemüse und Tofu darauf verteilen, mit Gurke und Koriander garnieren. Nun mit etwas Sojasauce und Chiliflocken nach Geschmack würzen. Zum Schluss den Kokosjoghurt darauf geben.

Juliana’s Linsensuppe mit Spinat und Parmesan

Als ich im Dezember letzten Jahres mit Juliana Buhring in Italien trainierte, machte sie uns an einem Nachmittag diese Linsensuppe. Mit Linsen und Spinat hat sie viel Eiweiß und Eisen, Olivenöl und Parmesan geben gute Fette und Kalorien und nach einem langen Tag auf dem Rad gibt es kaum was Besseres, vor Allem wenn es nicht allzu warm draußen ist. Die Suppe ist, wenn man den Parmesan weg lässt, auch eine super Proteinquelle für Veganer, allerdings verpasst man ohne den Parmesan wirklich etwas.

Das besondere Etwas geben Parmesan-Rinden, also nächstes Mal die Endstücke nicht wegschmeißen sondern in den Froster packen. Ich sammele dort immer die Rinden und verwende sie dann in Suppen und Eintöpfen.

Mit Mengenangaben ist es ein bisschen schwierig, da ich die Linsen nicht abgewogen habe. Aber das Grundprinzip ist simpel, wie die Verhältnisse genau sein sollen, kann ja jeder selber entscheiden!

Für 2-4 Portionen (zwei, wenn man grade 5h trainiert hat, wobei, dann esse ich den Pott auch alleine…)

2 Zehen Knoblauch, fein gehackt oder durchgepresst
3 EL gutes Olivenöl
250g braune oder schwarze Linsen
2 Parmesanrindenstücke
1/2-1 Packung TK-Blattspinat oder 500g frischen Blattspinat
etwas Chili, Salz, Pfeffer

Zunächst einen Topf auf mittlere Hitze stellen und das Öl darin erhitzen. Den Knoblauch anschwitzen. Dann kommen ca. 250g braune oder schwarze Linsen dazu. Kurz im Öl wenden, dann den Topf mit Wasser aufgießen und aufkochen lassen. Eine gute Prise Chili (nach Geschmack) dazu geben, oder etwas frische Chilischote. Ich nehme getrocknete Chiliflocken bei denen ich die Schärfe einschätzen kann.
Die Linsen nun mindestens 25min ohne die Zugabe von Salz (!) fast gar kochen lassen. Nach 10min gebe ich zwei Parmesan-Rindenstücke dazu. Wer zu früh Salz reinkippt, bekommt die Linsen nie weich!
Wenn die Linsen fast gar sind, kommt eine halbe Packung TK-Blattspinat (aufgetaut und ausgepresst) dazu. Mit frischem Spinat geht es auch, dann braucht man ca. 500g frischen Blattspinat, je nach Geschmack.

Sobald die Linsen gar sind, kräftig salzen und pfeffern. Gemüsebrühe kann man auch nehmen, aber dann bitte eine gute.
Durchziehen lassen, abschmecken, in einer Schale anrichten, Parmesan frisch darüber reiben. Fertig!
Die Parmesanrinden kann man mitservieren und mit dem Löffel aufkratzen oder auch wegschmeißen.

Short Ribs

Huch, noch ein Fleischgericht! Und wieder geht es um meine liebste Zubereitungsart: schmoren.
Short ribs gelten in den USA mittlerweile als Delikatesse. Im Laden kosten sie eine Menge Geld und Restaurants lassen sich den Kram auch teuer bezahlen, egal ob koreanisch oder klassisch geschmort.

In Deutschland dagegen zählen Rippen, egal von welchem Tier, nach wie vor zu den günstigen Stücken und werden oft gar nicht so richtig ausgenutzt. In diesem Fall verwendete ich Zwerchrippe, die meisten Leute kaufen sie vermutlich als Suppenfleisch oder für den Hund.
Schade drum, denn man kann solch leckere Dinge daraus machen!

Am Besten wird dieses Rezept wenn man sich zwei Tage Zeit dafür nimmt. Dabei muss man kaum aktiv werden.

Für 4 Portionen:

1,5kg Zwerchrippe, abgewaschen und abgetrocknet
1 Karotte
2 Zwiebeln
1/8 Sellerieknolle oder 2 Selleriestangen

Das Gemüse schälen und in mittelgroße Stücke schneiden. In einer großen Kasserolle etwas Öl erhitzen, das Fleisch rundherum scharf anbraten. Herausnehmen und das Gemüse einige Minuten anbraten bis es leicht gebräunt ist. Wieder rausnehmen. Nun 600ml Rotwein (am Besten was Trockenes, einen Cabernet oder Shiraz) hineingeben und gut 15min auf die Hälfte einkochen lassen. Das Fleisch wieder hinzu geben und den Topf mit Fleischbrühe aufgießen bis das Fleisch knapp bedeckt ist. Aufkochen, die Hitze runter schalten und bei kleiner Hitze gute 2 Stunden schmoren lassen. Nach 1,5 Stunden kommt das Gemüse wieder hinein! 

Nach den zwei Stunden sollte das Fleisch schon zart werden. Falls es noch sehr fest ist (unwahrscheinlich, aber manchmal passiert das), einfach noch ein Stündchen schmoren, schadet nix.

Dann den Herd ausschalten und alles abkühlen lassen. Wenn die Kasserolle vollständig abgekühlt ist, in den Kühlschrank (oder den Balkon, solange es nachts noch kühl wird) stellen. Dort bleibt sie jetzt über Nacht.*

Am nächsten Tag das hart gewordene Fett mit einem Löffel abkratzen. Es muss und soll nicht Alles akribisch weg, aber da kommt schon einiges an Fett zusammen.
Dann den Topf bei mittlerer Hitze wieder auf den Herd setzen und wieder aufkochen lassen. Schon bald fällt das Fleisch vermutlich vom Knochen ab; wenn es so weit ist, nehme ich das Fleisch raus, löse alle Knochen und dicken Knorpel-/Bindegewebsstücke ab und schneide das Fleisch in Stücke. Nun wird es so lange weitergekocht bis die Flüssigkeit dick und soßig wird, am Ende muss man ein bisschen aufpassen das nichts anbrennt. Das Fleisch ist jetzt butterzart und zerschmilzt auf der Zunge. Ein Hochgenuss.

Dazu passen Kartoffelbrei oder Bandnudeln sowie ein mildes Gemüse – Möhren, grüner Spargel, so was in die Richtung. Bei uns gab’s Möhren und Schmorzwiebeln dazu.

* Hat man dazu keine Zeit, macht es nichts. So gut wie möglich abkühlen lassen und das Fett abschöpfen – oder gar so eine Fett-Trennkanne benutzen!

Geschmorter Schweinebauch, chinesisch.

Heute habe ich endlich mal wieder etwas gekocht, was ich guten Gewissens bloggen kann. Als wir am Samstag auf dem Viktualienmarkt waren um Spargel zu erjagen (sehr erfolgreich) waren wir auch beim Bio-Metzger meines Vertrauens. Der hatte da so ein gut aussehendes Stück Schweinebauch liegen und ich dachte sofort an saftigen, zarten Schweinebauch mit asiatischen Aromen.

Schnell auf Google nach entsprechenden Rezepten gesucht und geschaut, wie man so was denn macht. Es gibt reichlich Rezepte, hauptsächlich japanische und chinesische Zubereitungsarten. Für die japanische Variante fehlen mir Dashi und Mirin und der Willen, um 18 Uhr noch weiter als 1km zu laufen um die Sachen einzukaufen. Für die chinesische Variante fehlten mir nur Zutaten, die ich im Supermarkt um die Ecke bekomme.
Am Ende habe ich mir an diesem Rezept orientiert, es aber abgeändert und das Gericht anders serviert. Sehr lecker ist es geworden, viel Arbeitsaufwand macht es auch nicht. Empfehlenswert, zumal Schweinebauch zu den günstigen Stücken gehört. Bitte kauft ihn trotzdem beim Bio-Metzger in guter Qualität!

Für 2 Portionen: 

1 ca. 3cm dickes Stück Schweinebauch (meins wog 350g)
1 Sternanis
1 kleine Stange Zimt
2 Nelken
2 Knoblauchzehen (ungeschält)
1/2 TL 5-Gewürze-Pulver
2 EL Shoyu oder Sojasauce

Den Schweinebauch halbieren und auf allen Seiten anbraten. Die Sojasauce dazu geben und mit einem guten Liter Wasser ablöschen. Die restlichen Zutaten dazu geben und alles aufkochen.
Nun muss das Fleisch etwa 1,5 Stunden leicht köcheln. Dazu den Topfdeckel gekippt auflegen und ab und zu reingucken. Falls die Brühe zu sehr absinkt, etwas Wasser nachgießen. Bei mir war es nicht nötig.

Währenddessen schon mal zwei Eier weichkochen – aufkochen, zwei Minuten kochen, dann den Herd abschalten und die Eier noch 7min ziehen lassen. Abgießen, zur Seite legen.

Wenn das Fleisch soweit zart ist, die Eier pellen und noch 10min mitköcheln. Dann Eier und Fleisch herausnehmen und die Brühe durch ein Sieb gießen. Wieder in den Topf geben. Eine kleine Packung Mie-Nudeln in der Brühe gar kochen.

Während die Nudeln kochen, den Schweinebauch in Stücke schneiden und scharf anbraten. Mit etwas Sojasauce ablöschen und einkochen lassen, dabei aufpassen dass das Ganze nicht anbrennt. Am Ende ist das Fleisch quasi „glasiert“. Diesen Schritt kann man auch weglassen, ich fand’s aber hübscher.

Die Nudeln mitsamt der Brühe in einen Teller geben, das Fleisch darauf drapieren und die Eier aufschneiden und dazulegen. Mit etwas gehacktem Koriander bestreuen und servieren.

Brathuhn deluxe

Gestern hatte ich Geburtstag, und weil ich komisch bin, stand ich lieber den halben Tag in der Küche und habe ein hervorragendes Abendessen gezaubert anstatt Essen zu gehen. Für so richtig aufwändige Sachen nehme selbst ich mir nicht allzu oft Zeit, aber gestern war es mal wieder so weit. Quasi ein vorgezogenes Thanksgiving-Dinner. Nächste Woche, zu Thanksgiving, mache ich dann nur die Mini-Version davon…

Na, jedenfalls stand im Mittelpunkt ein wunderbares Huhn, welches ich mit dem Fahrrad im Bio Volet am Herkomerplatz erjagt hatte. Es hat sich nicht sehr gewehrt, darum durfte es mit nach Hause kommen. Allein schon dieses Huhn – diese Schenkel! Okay, ich hör‘ schon auf.
Was unterscheidet dieses Brathuhn von den Millionen anderen Rezepten? Im Prinzip nichts. Aber es war verdammt lecker. Man muss nur daran denken, es einen Tag vorher schon anzufangen zuzubereiten.
Und: macht das nur mit einem vernünftigen Biohuhn. Erstens ist es sowieso nicht in Ordnung, Geflügel aus Massentierhaltung zu kaufen, und zweitens kann ich mir kaum vorstellen, das so ein Huhn mit der Methode schmeckt. Hier geht’s nämlich um den Eigengeschmack des Tieres, unterstützt von „etwas“ Butter.

Für ein stattliches 2,5kg-Huhn:

Tag 1 

1 ganzes Huhn
3-4 EL grobes Meersalz oder Fleur de Sel

Das Huhn aus seiner Verpackung befreien und mit kaltem Wasser gründlich abwaschen. Danach bitte direkt die Spüle mit sehr heißem Wasser und Spülmittel putzen.
Innen und außen sorgfältig trocknen. Nun schneidet man als erstes den Bürzel ab, der schmeckt nämlich nicht. Dann löst man die Haut über der Brust indem man vorsichtig mit den Fingern zwischen Fleisch und Haut fährt. Am Besten man fängt vom Hals ausgehend an. Kein Messer benutzen, das geht schief! Als nächstes einen großen Teller rausholen, das Huhn darauf setzen (mit der Brust nach oben) und kurz ruhen lassen. Währenddessen schon mal im Kühlschrank Platz machen, da muss das Huhn nämlich samt Teller rein.

Nun wird das Huhn großzügig gesalzen. Ein Teelöffel voll kommt zwischen Haut und Brust, der Rest wird gleichmäßig in das ganze Huhn von allen Seiten einmassiert. Grobes Salz funktioniert hier besser, weil es besser haften bleibt und sich langsamer auflöst.

Das gesalzene Huhn dann wieder auf den Teller setzen, die Beine mit einem Gummiband oder einem Stück Küchengarn lose zusammenbinden und ab in den Kühlschrank damit – NICHT bedecken, die Haut soll ein wenig austrocknen. Es muss mindestens 24h im Kühlschrank bleiben! So schaut’s aus:

Tag 2 

125g Butter, Raumtemperatur
1 TL Paprikapulver
1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 EL frisch gehackte Petersilie
1/4 TL Bohnenkraut
1/4 TL Oregano
1/4 TL Thymian
1/8 TL Chiliflocken

Die Butter mit allen Zutaten sorgfältig vermengen. Dafür sollte sie wirklich Raumtemperatur haben, also rechtzeitig rauslegen!

Nun darf das Huhn wieder aus dem Kühlschrank. Falls noch Salz anhaftet, einfach runter wischen, und das Huhn wieder abtrocknen, falls noch irgendwo Flüssigkeit ist (bei mir gab’s nur unten einen Hauch). Jetzt kommt der spaßige Teil: das Buttern! Zunächst eine gute Portion Butter zwischen Brust und Haut stopfen und verteilen. Dann das ganze Tier großflächig buttern und schön einmassieren. Es sollte überall mit Butter bedeckt sein. Ins Huhn hinein kommen eine Zwiebel, geschält und halbiert, sowie ein halber Strauß Petersilie.
Mit Küchengarn Flügel und Beine fest zusammenbinden, den Po mit Rouladennadeln zustecken (oder, wer eine entsprechend dicke Nähnadel zur Hand hat, mit Küchengarn zunähen) und das Huhn noch mal in den Kühlschrank stellen, sofern es nicht sofort verwendet wird.

Den Ofen auf 200 Grad (Umluft) vorheizen. Falls das Huhn im Kühlschrank war, mindestens eine Stunde vorher raus nehmen. Ein Backblech als Fettpfanne vorbereiten (mit Alufolie auslegen), das Huhn selbst kommt auf den Rost. Das Blech ganz unten einsetzen, den Rost mit dem Huhn direkt darüber. Nun darf es erst Mal für 20min braten.
Danach die Hitze auf 180 Grad runterdrehen, das Huhn mit dem heruntergelaufenen Fett beträufeln und einmal um die eigene Achse drehen. Weitere 45min braten, dabei immer mal wieder mit Fett beträufeln.
Um festzustellen, ob es schon gar ist, gibt es mehrere Möglichkeiten. Wer ein Fleischthermometer besitzt, steckt es in die Keule und nimmt das Huhn raus, wenn in der Keule 70 Grad sind. Wer keins hat, aber Rouladennadeln, der steckt eine Rouladennadel tief in die Keule, wartet ein paar Sekunden, nimmt sie raus und hält sie sich ganz kurz an die Unterlippe. Wenn es bitzelt, ist es fertig. Wenn es warm, aber noch nicht unangenehm ist, ist’s noch zu früh.

Wir haben es einen Hauch zu früh rausgenommen und recht schnell gemerkt, das es noch ein paar Minuten braucht. Da sah es so aus:

Falls man zu ungeduldig wird, kann man dann das Huhn in Teile schneiden und separat auf den Rost legen. So kann man dann auch die Brüste etwas früher rausnehmen, die wunderbar saftig bleiben, und die Schenkel noch ein bisschen grillen.

Auf dem Teller hatten wir dann saftige, würzige Schenkel, die Flügel haben es gar nicht bis auf den Teller geschafft, die wurden direkt beim Tranchieren verspeist.
Dazu gab es eine hervorragende Bratensauce aus Schweinerippchen, das Rezept dafür verrate ich euch auch noch, sowie Cranberry-Himbeer-Jus und Lila Kartoffelbrei.

Zwiebelkuchen mit Speck

Zugegeben, das Rezept ist geklaut. Oder inspiriert worden. Wie auch immer. Auf der Homepage meiner Biokiste gibt es eine Rezepte-Sektion und da hab ich’s gefunden. Also, die Quelle: http://www.tagwerk-oekokiste.de

Aber es ist einfach zu gut um es nicht zu teilen! Ich könnte es blecheweise futtern.

Der Teig:

250g Mehl
1/2 TL Salz
1/2 Würfel Hefe 
150ml Milch 
50g Butter

Mehl und Salz verrühren. Butter und 100ml der Milch zusammen auf kleiner Hitze schmelzen. Die restliche Milch benutzen, um die Hefe aufzulösen. Wenn die Butter aufgelöst ist, zum Mehl kippen, die Hefe dazu. Einfach verrühren, kurz durchkneten und dann an einem warmen Ort eine Stunde zugedeckt gehen lassen. Gelingt quasi garantiert.

Während der Teig vor sich hin geht, wird der Belag zubereitet.

1kg Zwiebeln
150g gewürfelter Speck
2 Eier
150g saure Sahne
Salz, Pfeffer

Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. In einer Pfanne den Speck auslassen und die Zwiebeln darin dünsten bis sie hellbraun sind. Ich mache das immer in zwei Durchgängen, da ich nicht alle Zwiebeln in eine Pfanne bekomme. Ruhig etwas Farbe nehmen lassen, aber sie sollen natürlich nicht anbrennen.
Zwiebeln und Speck dann in eine Schüssel geben und etwas abkühlen lassen. Eier und saure Sahne hinein rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Wenn der Teig gegangen ist, auf einem Backblech ausrollen (vorher Backpapier drunter, eh klar) und noch mal 10min gehen lassen. Die Zwiebelmasse darauf verteilen und bei 210 Grad (Ober- und Unterhitze) ca. 30min in den Ofen schieben. Wenn der Teigrand gebräunt ist und die Eiermasse vollständig gestockt ist, ist der leckere Zwiebelkuchen fertig!

Corn Chowder

Ohh, Herbst. Wie sehr ich dich liebe. Die Daunendecke ist nachts wieder schön kuschelig warm, abends duftet die Luft, an den ersten kühlen Regentagen kann man sich ohne schlechtes Gewissen in die Kuscheldecke wickeln und die Sonne ist trotzdem noch so kräftig das es richtig warme Tage gibt.
Der September ist landwirtschaftlich gesehen einer der produktivsten Monate überhaupt. Habt ihr einen Saisonkalender? Momentan kann man die gesamte Bandbreite an Gemüse ausnutzen, direkt hier aus deutschem Freilandanbau. Mit dem Rennrad fahre ich hier immer durch die Gemüsefelder, die Kohlköpfe sehen schon gut aus!
In meiner wöchentlichen Ökokiste von Tagwerk waren unter Anderem 4 richtig frische Maiskolben, die müssen grade erst geerntet worden sein. Ich wusste natürlich schon, das sie drin sein werden und freue mich seit Tagen auf das erste Corn Chowder der Saison.

Kurze Begriffslehre: Chowder ist eine stückige Suppe, die in der Regel mit Milch oder Sahne zubereitet wird. Klassiker sind beispielsweise New England Clam Chowder (mit Muscheln) und eben das Corn Chowder.
Bevor man daraus Suppe machen kann, muss man nur aufpassen, das man nicht alle Kolben frisch knabbert…

Macht das Corn Chowder nur mit frischen Maiskolben vom Markt, nicht mit Supermarktmais, der schon viel zu lange liegt und dadurch nicht zart, saftig und süß sondern mehlig und muffig ist.

Für 4 Portionen:

3-4 frische Maiskolben
1 Zwiebel
1 Karotte
1 Stange Sellerie
750ml Vollmilch
2 kleine Kartoffeln
2-3 EL gegrillte Paprika (aus dem Glas)

Die Maiskolben von der Hülle und der Seide befreien und mit einem scharfen Messer – am Besten funktioniert eine Konditorsäge – nah am Kolben die Maiskörner abschneiden. Das geht am Besten in einer tiefen Schüssel. Die Maiskörner zur Seite stellen, die Kolben in Hälften brechen.
Zwiebel, Sellerie und Karotte schälen und in feine Würfel hacken. In 2-3 EL Butter (es muss Butter sein!) anschwitzen. Dann die Maiskolben dazu geben, mit 750ml Vollmilch aufgießen, ein Lorbeerblatt dazu geben und mindestens 45min bei sehr niedriger Hitze vor sich hin köcheln lassen. Wenn es zu heiß ist, brennt die Milch an, also erst aufkochen und dann so sanft wie möglich garen. Sollte es doch anbrennen, umgehend in einen neuen Topf umfüllen!

Dann die Maiskolben und das Lorbeerblatt herausnehmen. Kartoffeln und Paprika in Würfel schneiden und zusammen mit 1 TL Salz und frischem schwarzen Pfeffer hinzu geben. Wieder aufkochen und gut 15min köcheln, bis die Kartoffeln gar sind. Nun die Maiskörner und 1 TL frischen Thymian (oder 1/4 TL getrockneten) hinzugeben und noch mal aufkochen. Danach am Besten noch ein paar Stunden durchziehen lassen. Am Besten schmeckt das chowder ohnehin am nächsten Tag.

Zum Servieren mit etwas geriebenem Gruyère oder Cheddar bestreuen. Tabasco Chipotle oder Cholula Hot Sauce passen auch ganz vorzüglich.

Udon mit Tempeh und Gemüse

 

Im Gegensatz zu Tofu ist Tempeh von vornherein fest und hat einen leichten Eigengeschmack (herzhaft, ganz leicht süß, hauchzart nach Pilzen). Es besteht aus fermentierten Sojabohnen und ist damit viel leichter verdaulich als andere Tofuprodukte, und enthält sehr viel Eiweiß in einem fast idealen Verhältnis zu Fett. Kurzum: Jackpot. Leider ist es gar nicht so einfach, Tempeh zu bekommen – ich habe es jetzt im Bio Volet am Herkomerplatz gefunden (toller Laden!). Praktischerweise ist es auch bei mir um die Ecke.

Für eine Portion: 

1 rote Zwiebel
1/2 gelbe Paprika
1 kleine Karotte
50g Tempeh
200g frische Udon-Nudeln

Die Zwiebel schälen und in dünne Spalten schneiden. Die Paprika in dünne Streifen schneiden, die Karotte schälen und dann mit dem Sparschäler in feine Streifen schneiden. Alles zusammen mit etwas Pflanzenöl in eine Pfanne geben und bei mittlerer Hitze anschwitzen.
Während das Gemüse vor sich hin brät, den Tempeh in Würfel schneiden. Zu dem Gemüse geben und rundrum anbraten.
Nun kommen die Saucenzutaten dazu: das Gemüse mit einem Schluck Shoyu (Sojasauce) ablöschen, dann einen Esslöffel Erdnussbutter in die Pfanne geben und schmelzen lassen. Mit einem guten Schluck Wasser, einigen Spritzern Sesamöl und noch einem Schluck Sojasauce gut mischen, bis einem die Konsistenz gefällt.

Die Udonnudeln mit den Fingern auseinanderwurschteln, unter das Gemüse rühren und noch einige Minuten warm ziehen lassen. Die Nudeln sind schon gar und müssen nicht vorher gekocht werden.

Fertig! War richtig lecker! Leider habe ich vergessen, noch etwas Sambal oelek dazu zu geben, das wäre bombe gewesen. Oder ein bisschen Sriracha.

Schnelle Knoblauchsuppe

 

…ohne Knoblauchatem, versprochen! Diese Suppe geht schnell und man braucht dafür ein Minimum an Zutaten. Praktisch, wenn man nix mehr im Haus hat oder der Monat mal wieder vor dem Geld zu Ende war… 😉

Heute kamen auch endlich meine frischen Udon-Nudeln an, die man hier nirgends im Laden bekommt – auf Amazon als „Plus“ Produkt aber schon. Wir haben die in Neuseeland extrem oft gegessen, weil sie schnell gemacht sind und dabei trotzdem nur drei Inhaltsstoffe haben: Weizenmehl, Wasser, Salz. In Neuseeland hat eine Packung meist so 1 Euro gekostet, hier bekomme ich 6 Stück für 3,50 Euro!
Und da ich gestern auch endlich Tempeh im Bioladen gefunden habe gibt’s heute Abend Udonnudeln mit Möhren, Zwiebeln, Paprika, Tempeh und Scott Jurek’s Red Curry Almond Sauce, abgewandelt mit Erdnussbutter da ich keine Mandelbutter da habe.

Zum Mittagessen nach dem Rennradeln gab’s aber erst Mal diese Suppe.


Für 2 Portionen: 

3 Knoblauchzehen
1/2 TL Salz
150g Tomaten

Die Knoblauchzehen pellen, in Stücke schneiden und mit dem Salz zu einer feinen Paste reiben (im Mörser oder auf einem Brett mit dem Messerrücken). Die Tomaten klein schneiden und den Strunk entfernen.
In einem kleinen Topf 1-2 EL Olivenöl (oder Butter) erhitzen. Knoblauch und Tomaten dazu geben, einige Minuten dünsten bis alles weich ist – jetzt riecht es schon ganz lecker! Ordentlich frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer dazu geben.
Mit 500ml Wasser oder Brühe aufgießen und mindestens 5min lang köcheln lassen. Optional kann man die Suppe nun durch ein Sieb abseihen, was ich immer mache. Also in ein Gefäß durch ein Sieb gießen und das Gemüse mit einem Löffel noch richtig auspressen.
Abschmecken und fertig!

Dazu gab es bei mir selbst gemachte Croutons aus den Weißbrotresten vom Abendessen sowie einige Basilikumblättchen frisch von der Pflanze.