Käsegebäck

Käsegebäck

Von meiner Familie habe ich zum Geburtstag einen tollen, selbstbefuellten Adventskalender bekommen – eine halbe Ewigkeit hat’s gedauert, bis das Ding über den Ozean war, aber seitdem freue ich mich jeden Tag darüber.

Unter Anderem sind Rezepte drin, für Weihnachtsplätzchen und andere Leckereien. Dabei ist ein meiner Meinung nach ganz besonders Tolles: Käsegebäck. Es entstammt einem relativ alten Kochbuch von „Frau Antje“, in dem im Prinzip einfach nur viele Rezepte mit Gouda zu finden sind.
Aber für mich wurde es liebevoll auf hübschem Papier notiert und klein gefaltet, damit es in eine Streichholzschachtel passt…


Ein, zwei Bleche Käsegebäck sind schnell in den Ofen geschoben wenn man grade Plätzchen macht und es ist eine willkommene, salzige Abwechslung zum Süßkram. Mir wird immer irgendwann schlecht von dem süßen Geruch.. und so sieht das meine Cousine auch, die mir dieses Rezept geschickt hat.

Heute habe ich für die Weihnachtsfeier unseres Instituts Plätzchen, Bananenbrot und Kartoffelgratin gemacht, da passte das Käsegebäck noch gut in den Ofenbelegungszeitplan!

Man nehme…

200g geriebenen Käse (original: alten Gouda, ich hatte noch Asiago, Parmesan und mexikanische Käsemischung da)
200g kalte Butter, in kleine Stücke geschnitten 
200g Mehl
2 Eigelb

Die kalte Butter zum Mehl geben und beides miteinander verreiben. Am Ende hat man im Prinzip feine Streusel.

Dann den Käse rein schmeissen, darunter mischen. Zum Schluss die Eigelb hinzugeben und alles zu einem glatten Mürbeteig verkneten.
Die Teigkugel in Frischhaltefolie wickeln und mindestens eine Stunde kalt stellen.
Danach auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen (vorher kurz aufwärmen lassen, dann geht es einfacher). Ich kann mit Mürbeteig nicht sonderlich gut umgehen, aber mit dem klappte es ganz gut, ich habe den Teig einfach erst mit den Händen in eine fingerdicke Fläche gedrückt und dann mit einem Glas glatt gerollt.

Jetzt kann man den Ofen schon mal auf 200 Grad vorheizen.

Dann daraus das Gebäck ausstechen – Plätzchenausstecher hatte ich leider keine da, also habe ich den Deckel eines Zimtglases entfremdet. Ein Ei verquirlen und die Plätzchen damit bestreichen. Zum Schluss  bestreut man sie mit Kräutern – zum Beispiel Paprika, Oregano, Kümmel, Würzmischungen, …

Nach ungefähr 10 Minuten im Ofen müssten sie fertig sein. Bei mir hat’s etwas länger gedauert, aber das ist auf 1800m über dem Meer auch normal, da dauert alles etwas länger.

Hmmmm, lecker!

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Restaurantkritik: Zoe Ma Ma, Boulder, Colorado

Liebe Leser,

seit einigen Monaten liegt der Blog mehr oder weniger ‚brach‘, da die beiden Protagonisten sich in amerikanischen Gefilden umhertreiben, mit minimal ausgestatteten Küchen auskommen müssen und dabei nicht mal zusammen sind. Der Eine an der Ostküste, die Andere in den Rocky Mountains, so leben wir seit fast 4 Monaten. Bald hat der Spuk ein Ende und wir sind wieder in unserer gemütlichen Wohnung in Wien, aber bis dahin gibt’s echt keine tollen Rezepte zu berichten. Wenn ich was für mich koche, dann entweder Rezepte, die hier schon längt geposted wurden, oder aber Dinge, die man nun wirklich nicht als Rezept verkaufen kann (zum Beispiel Bison-Burger oder Mac’n’Cheese…).

Was unseren Alltag momentan eher prägt, sind Restaurants. In den USA ist es mitunter sehr teuer, Lebensmittel einzukaufen, besonders wenn man nur für sich alleine kocht. Meistens lohnt es sich nicht und es ist günstiger, sich etwas im Restaurant zu kaufen.
Hier in Boulder, Colorado, habe ich mich vor ein paar Wochen in ein kleines, taiwanesisches Restaurant verliebt. Es ist vom Stil her ein bisschen so wie das „Ra’Mien“ in Wien – modern, hübsch, luftig.
Doch das Zoe Ma Ma ist grundlegend anders. Anna, die Köchin, die fast jeder nur als „Ma Ma“ kennt, hat eine Hand voll Rezepte aus China mitgebracht, die ihr Sohn, der in Amerika Unternehmen gründete, vermisst hat. So entstand ein kleines aber feines Restaurant mit einer kleinen Karte, wechselnden Tagesgerichten, wenigen Tischen und viel Liebe. MaMa steht eigentlich immer hinter’m Tresen, hinter dem man direkt die kleine Küche sehen kann.

Ich habe mich besonders in ein Gericht verliebt: Za Jiang Mian. Chinesische Eiernudeln (in Boulder, wie es sich hier so gehört, natürlich mit Bio-Eiern und Bio-Mehl gemacht!) mit einer Sauce aus Schweinefleisch und Bohnenpaste, dazu frisches, in Julienne geschnittenes Gemüse (Gurke, Karotte, ein paar Fruehlingszwiebelringe und eine gute Prise frischen Koriander). Das Ganze kann man natürlich auch mit Reisnudeln oder Reis bekommen, falls man Probleme mit Gluten hat. Aussehen tut das so (das Foto ist leider nicht von mir, ich schaffe es nicht, die Kamera drauf zu halten bevor ich es in mich hinein schaufele):

Himmlisch.  Hätte ich es nicht heute Mittag schon gegessen, würde ich jetzt schmachten.
Aus Rücksicht auf Allergiker gibt’s auch keine Erdnüsse in den Rezepten, in denen normalerweise welche drin wären. MaMa hat mir erklärt, dass man die meisten Geschmacksnuancen die durch Erdnüsse erreicht werden auch mit schwarzen Bohnen hinkriegt. Eine super Idee!

Ab und zu muss ich dann aber doch was Anderes essen, und zwar die Szechuan Beef Noodle Soup. Die gibt’s nur Sonntag, Montag und Dienstag – da weiss ich ja schon, was ich nächsten Montag esse.
Eine fleischige, würzige, exotisch schmeckende Brühe mit frisch gekochten Nudeln (die Eiernudeln werden fuer jedes Gericht frisch gekocht – super!), knackigem Gemüse und Stücken von Rinderfleisch so zart, dass sie auf der Zunge zerschmelzen.

Eigentlich kann ich nichts negatives über Zoe Ma Ma berichten. Mittlerweile kennen alle Kassiererinnen meinen Namen und MaMa gibt mir auch mal einen Potsticker gratis zu meinen Nudeln.
Ich bin mal gespannt, ob ich in Europa etwas vergleichbares finde. Das Gericht an sich ist nicht einzigartig, eigentlich müsste man Za Jiang Mian definitiv auch in anderen chinesischen Restaurants bekommen – ich bin nur noch nie darauf gestossen. Und natürlich wird mir die Portion Liebe fehlen, die man bei MaMa stehts dazu serviert bekommt.

Als Nächstes werde ich mich dann daran machen, von einem Restaurant zu berichten, was für die Wiener unter uns ein bisschen näher an zu Hause ist: das „Il Bio“ in der Burggasse im 7. Bezirk.