Südstaaten-Gumbo mit Huhn und Chorizo
Erstmal – die Pause ist vorbei. Es wird wieder gebloggt. Technisch gesehen schuldet Tobi euch noch eine Zillion Posts, aber irgendwie ist er zu faul, sie nachzutragen. Fotos sind jedenfalls vorhanden und sobald er motiviert (oder gelangweilt) genug ist, kommen da noch einige Rezepte.
Heute gibts aber erstmal das Rezept von Montagabend: Gumbo. Das ist in den Südstaaten der USA eine Glaubenssache, ein richtiges Gumbo basiert immer auf der sogenannten Roux (eine Mehlschwitze) mit der ‚holy trinity‘ – Zwiebeln, Paprika und Staudensellerie. Eigentlich hasse ich ja Staudensellerie, aber irgendwie habe ich momentan Lust drauf, vielleicht komme ich ja doch noch auf den Geschmack.
Mit dem Gumbo, dessen Rezept aus dem Buch ‚Jamie’s America‘ von Jamie Oliver stammt, habe ich schon ein paar Leute überzeugt, sogar echte Köche 😉 Es ist auch einfach saulecker. In dem Bild oben seht ihr eine Version ohne Chorizo, da ich versuche, etwas gesunder zu kochen, aber ich gebe euch lieber das Originalrezept, das ist nämlich einfach umwerfend.
Man braucht für 6-8 Personen:
4 Hühnerschenkel inkl. Unterschenkel, mariniert mit 1TL Paprika, 1TL Cayenne, Salz, Pfeffer
400g Chorizo in dicke Scheiben geschnitten
4 dicke Streifen Räucherspeck, in mittelgroße Stücke geschnitten
1 große Zwiebel, fein gehackt
1 Paprika, fein gehackt
4 Stangen Sellerie, fein gehackt
6 Zehen Knoblauch, grob gehackt
1kg Süßkartoffeln, geschält und in grobe Stücke geschnitten
6 Stängel frischen Thymian (oder 2 TL getrockneten)
4 Lorbeerblätter
1,5l heiße Hühnerbrühe, am Besten selbstgemacht (und entfettet!)
Wenn man nur für 2-4 Personen kocht, kann man recht ökonomisch kochen: Wir haben anstatt Hühnerbeine zu kaufen einfach ein ganzes Huhn genommen, die Beine und Flügel (außer der Flügelspitzen) für das Gumbo verwendet, aus der Karkasse und den Flügeln mit Suppengemüse die Hühnerbrühe gekocht und die Hühnerbrüste andersweitig verwendet.
Das marinierte Huhn, die Chorizo und den Speck in etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze rundherum knusprig anbraten. Herausnehmen, aber das ganze leckere Fett im Topf lassen. Die Hitze runterdrehen und Zwiebel, Paprika und Sellerie langsam anschwitzen, bis das Gemüse weich wird. Dann 3 gehäufte EL Mehl hineingeben und sofort ordentlich umrühren, damit nichts am Boden hängen bleibt und das Mehl sich gut mit dem Fett verbindet. Ab jetzt darf man den Topf für gut 15min nicht mehr verlassen: kontinuierlich rühren (am Besten mit einem Spatel) bis das Mehl hellbraun (Erdnussbutter ist ein guter Richtwert) ist. Je dunkler das Mehl wird, desto intensiver wird der Geschmack, manche machen das bis zu 45min, bis das Mehl wirklich dunkelbraun ist. Mir reicht hellbraun aber aus. Wenn die Roux fertig ist, den Knoblauch, das Fleisch, die Süßkartoffeln, Thymian und Lorbeerblätter dazugeben und nochmal einige Minuten zusammen braten.
Nun gießt man das ganze mit der Hühnerbrühe auf, dreht die Hitze hoch bis alles kocht und lässt es dann bei mittlerer bis niedriger Hitze mindestens eine Stunde vor sich hin köcheln. Wir hatten unser Gumbo am Montag gut 3h auf dem Herd, weil wir zwischendurch ins Theater gegangen sind, und das Huhn ist so herrlich auseinander gefallen, das war echt gut.
Zum Schluss die Süßkartoffeln noch etwas zerstampfen, wenn sie nicht sowieso schon komplett in das Gumbo reingekocht sind. Abschmecken, und zum Servieren etwas gehackte Petersilie und Frühlingszwiebeln drüber geben. Dazu passt Reis, man kann es aber auch als Suppe essen. Die Reste einfrieren und sich später nochmal drüber freuen!
Herzlich willkommen zurück 🙂
Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass du über Ostern verhungert bist 😀 Was gab es denn da?
Oh, wir sind definitiv nicht verhungert – allerdings waren wir über Ostern in den USA bei meiner Familie und da gab’s Schweinelende, grünen Spargel, gerösteten Fenchel und Kartoffel-Sellerie-Püree. Zum Nachtisch einen köstlichen Schokoladen-Espresso-Kuchen – aber nichts davon habe ich selber gekocht, wir haben uns ausnahmsweise mal verwöhnen lassen 🙂