West Indian Chicken Curry Roti
Im September und Oktober waren wir drei Wochen auf Trinidad und Tobago in der Karibik. Abgesehen von fantastischen Stränden haben wir dort auch fantastisches Essen gegessen – am Besten in Erinnerung bleiben mir wohl das Bake and Shark Sandwich am Maracas Beach auf Trinidad (ein Sandwich mit frittiertem Hai) und eben Roti. Für die Trinis ist Roti sowas wie für uns der Döner. Es besteht aus einem oder mehreren Curries – mit Huhn, Ziege, Lamm, Ente, Kartoffeln (Aloo), Kichererbsen (Channa),… – einem Roti Skin (so ’ne Art dünnes, flexibles Tortilla) und verschiedenen Chutneys und Saucen – zum Beispiel Mango Kucheela, Sweet Pumpkin, kandierten Mangostücken und so.
Da ich Roti einfach köstlich fand, habe ich mich gestern an einem West Indian Curry versucht und für die Testrunde Dennis und Matze eingeladen… leider ging unser Uni Seminar dann länger als gedacht und Samstags machen die Läden um 18 Uhr zu, daher konnte ich nicht, wie geplant, mein eigenes Currypulver machen, sondern musste auf eine fertige Mischung zurückgreifen. Aber wir hatten immerhin eine gute, indische Mischung da mit der das sehr gut ging.
Für das Rezept braucht man ungefähr 2,5 Stunden. Das Huhn muss vor dem Kochen etwa 20-30min mariniert werden und dann gut 1,5h kochen. Das Kartoffel-Kichererbsen-Curry ist dagegen relativ schnell gemacht.
Das Chicken Curry und das Brot habe ich nach einem Rezept auf Food Network gemacht, das Kartoffel-Kichererbsen-Curry kommt aus dem Buch „The Multi-Cultural Cuisine of Trinidad & Tobago“
Das Chicken Curry
1,2kg Huhn (eine Mischung aus Keulen, Brüsten, Schenkeln oder ein ganzes Huhn, zerteilt), 20min mariniert in 2 EL Currypulver vermischt mit 1TL Salz und 2 EL Pflanzenöl
3 kleine Zwiebeln, gehackt
1 Knoblauchzehe, gehackt
1 TL frischer Ingwer, gehackt
2 Zweige frischer Thymian (oder 1 TL getrockneter)
4 EL Currypulver
500ml Hühnerbrühe
1 Dose (400ml) Kokosmilch, ungesüßt
1 TL Salz
1 EL brauner Zucker
Nach Ende der Marinierzeit das Huhn in einem großen Topf mit 2-3 EL Pflanzenöl von allen Seiten scharf anbraten. Wenn es rundrum gebräunt ist, die restlichen Zutaten außer den Flüssigkeiten dazugeben und etwa 5min anschwitzen. Dann Hühnerbrühe und Kokosmilch hineingeben, aufkochen. Bei mittlerer Hitze offen 1,5h kochen lassen, immer mal wieder umrühren. Nach Ende des Kochzeit die Hühnerteile herausheben, das Fleisch ablösen und die Currysauce bei Bedarf noch weiter einköcheln. Die soll schön dickflüssig werden. Das ausgelöste Fleisch wieder dazu geben.
Das Kartoffel-Kichererbsen-Curry
1 kleine Dose Kichererbsen
250g Kartoffeln, geschält, in mundgerechte Stücke geschnitten
1 Zwiebel, gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
Zwiebeln und Knoblauch in heißem Pflanzenöl einige Minuten anschwitzen. 2 EL Currypulver mit 65ml Wasser vermischen und dazu geben. Unter ständigem Rühren einkochen, bis es eine dicke Paste gibt. Die Kartoffeln dazu geben und gut umrühren. 250ml heißes Wasser, 1 TL Salz und eine Prise schwarzen Pfeffer dazu geben und bei mittlerer Hitze köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind und die Sauce etwas einreduziert ist. Dann die Kichererbsen dazugeben, ebenfalls gar ziehen lassen. Von der Hitze nehmen und mit einem Kartoffelstampfer ganz grob stampfen. Die Konsistenz soll dick-breiig sein, aber noch mit vielen Stücken.
Zum Schluss eine gehackte Tomate (geschält und entkernt) unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das Roti-Brot
500g Mehl
2 EL Backpulver
1 TL Salz
250ml Wasser und 1 TL Öl
Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermengen. Eine Mulde machen und die Flüssigkeit hineingeben. Mit den Händen vermengen und kneten bis es einen elastischen, nicht zu klebrigen Teig gibt. In 8 Stücke teilen und kleine Bälle formen. Diese dann mit einem feuchten Tuch abgedeckt ungefähr eine Stunde ruhen lassen.
Die Teigbälle dann zu sehr dünnen Fladen ausrollen oder -ziehen (wie Pizzateig) und in heißem Öl in der Pfanne ausbacken.
Unsere Roti Fladen sind etwas zu dick geraten, da besteht noch Optimierungsbedarf. Das nächste Mal probiere ich ein Rezept aus dem Trinidad & Tobago Kochbuch aus, das ist aber ziemlich aufwändig und gestern hatte ich dazu leider keine Zeit.
Am Tisch legt man nun ein Roti Brot auf den Teller und gibt auf die Mitte erst das Kartoffel-Kichererbsen-Curry und dann etwas Chicken Curry. Nun faltet man es so gut es geht zusammen und versucht, sich beim Essen nicht sofort einzusauen (ziemlich unmöglich). Voilà! Curry mal anders.
Das Chicken Curry ist tatsächlich sehr köstlich geworden. Es schmeckt überhaupt nicht nach Kokosmilch – ich hatte zu Anfang etwas Bedenken, ob diese große Menge Kokosmilch dazu passt, weil das Roti auf Trinidad in meiner Erinnerung null nach Kokos geschmeckt hat. Aber es funktioniert! Nicht von der großen Menge Currypulver abschrecken lassen. Ich habe in der Vergangenheit schlicht und ergreifend immer VIEL zu wenig benutzt! So war es richtig gut. Nur die Brote müssen wir noch üben, aber hey, das mach ich doch gerne!